Über die Gesandtendatenbank
Bayern ist vielfältig in die Geschichte Europas eingebunden: politisch, kulturell, wirtschaftlich, dynastisch, kirchlich, sozial. Als politischer Akteur mittlerer Größe konnte Bayern bis 1871 vielfach eine eigenständige Außenpolitik betreiben. Auch danach blieben bis heute mannigfache institutionelle und informelle Verbindungen mit auswärtigen Akteuren bestehen.
Die Datenbank erschließt die diplomatischen und konsularischen Kontakte Bayerns vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Sie führt einerseits die Diplomaten und Konsuln auf, die als Vertreter des bayerischen Staates oder der bayerischen Fürsten außerhalb des Landes agierten, andererseits die in Bayern akkreditierten Vertreter auswärtiger Regierungen. Eingeschlossen sind auch die institutionellen Kontakte des Freistaats in jüngster Zeit, etwa die Vertretung bei der Europäischen Union in Brüssel oder im kanadischen Québec.
Die Erscheinungsformen dieser Kontakte sind vielfältig. Sie reichen von Kurzzeitmissionen von wenigen Tagen an einem fremden Fürstenhof bis zur langjährigen Leitung fest institutionalisierter Gesandtschaften.
In der Datenbank werden diese Kontakte über die Person des Missionsleiters erschlossen. Angegeben sind jeweils der entsendende staatliche Akteur (z. B. Bayern) und der empfangende Akteur (z. B. Frankreich), die Dauer der Mission (z.B. die Amtszeit eines bayerischen Gesandten am französischen Hof) und deren Typus (z. B. dauerhaft oder kurzzeitig für eine bestimmte Kommunikationsaufgabe, also ad hoc). Für die Personen werden – soweit erschließbar – Biogramme und biographische Forschungsliteratur angegeben.
Für individuelle Forschungsanliegen steht eine Suchfunktion zur Verfügung. Möglich sind Anfragen zu einzelnen Personen (Namenssuche), nach Entsende- und Empfängerländern sowie nach Zeitintervallen (z.B. <1870 bzw. >1870 als Suchanfrage nach allen Kontakten bis zum bzw. seit dem Jahr 1870; 1871-1919 als Suche nach sämtlichen Kontakten im Zeitraum von 1871 bis 1919). Die einzelnen Kriterien sind zudem kombinierbar. Eine Trefferliste vermittelt dann einen schnellen Überblick über die ermittelten Personen-und Kontaktdaten. Dabei können die einzelnen Kontakte alphabetisch, chronologisch sowie nach Entsender- und Empfängerländern geordnet werden. Durch Anklicken des Kurznamens bzw. der Kontaktdaten öffnet sich in einem Popup-Fenster das gewünschte Informationsblatt. Durch die Verknüpfung der einzelnen Kontakte besteht hier zudem die Möglichkeit, innerhalb der Ergebnisliste von einem Kontakt zum nächsten zu wechseln.
Weitere Zugangsmöglichkeiten zu den Personen- und Kontaktdaten stellen die jeweils alphabetisch geordnete Orte- bzw. Länderliste dar. Die Datenbank ergänzen darüber hinaus eine umfassende Bibliographie sowie ein Glossar.