Datenbank Außenbeziehungen Bayerns

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Bayern ist vielfältig in die Geschichte Europas eingebunden: politisch, kulturell, wirtschaftlich, dynastisch, kirchlich, sozial. Als politischer Akteur mittlerer Größe konnte Bayern bis 1871 vielfach eine eigenständige Außenpolitik betreiben. Auch danach blieben bis heute mannigfache institutionelle und informelle Verbindungen mit auswärtigen Akteuren bestehen.</p>
Bayern ist vielfältig in die Geschichte Europas eingebunden: politisch, kulturell, wirtschaftlich, dynastisch, kirchlich, sozial. Als politischer Akteur mittlerer Größe konnte Bayern bis 1871 vielfach eine eigenständige Außenpolitik betreiben. Auch danach blieben bis heute mannigfache institutionelle und informelle Verbindungen mit auswärtigen Akteuren bestehen.</p><p>
Ziel des Projektes „Außenbeziehungen Bayerns in der Neuzeit“ ist es, mittels Gesandtschaften, Konsulaten und Auslandsvertretungen sowie ihrem Personal die damit in Zusammenhang stehenden internationalen Netzwerke Bayerns zu erschließen und mit einer Datenbank zugänglich zu machen. Damit soll eine erweiterte Basis für Forschungen zu transnationalen und transterritorialen Beziehungen und zu damit verbundenen Kulturaustauschprozessen, außerdem zu interkulturellen Wahrnehmungen und Begegnungen geschaffen werden. </p>


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Für individuelle Forschungsanliegen steht eine Suchfunktion zur Verfügung. Möglich sind Anfragen zu einzelnen Personen (Namenssuche), nach Entsende- und Empfängerländern sowie nach Zeitintervallen (z.B. &lt;1870 bzw. &gt;1870 als Suchanfrage nach allen Kontakten bis zum bzw. seit dem Jahr 1870; 1871-1919 als Suche nach sämtlichen Kontakten im Zeitraum von 1871 bis 1919). Die einzelnen Kriterien sind zudem kombinierbar. Eine Trefferliste vermittelt dann einen schnellen Überblick über die ermittelten Personen-und Kontaktdaten. Dabei können die einzelnen Kontakte alphabetisch, chronologisch sowie nach Entsender- und Empfängerländern geordnet werden. Durch Anklicken des Kurznamens bzw. der Kontaktdaten öffnet sich in einem Popup-Fenster das gewünschte Informationsblatt. Durch die Verknüpfung der einzelnen Kontakte besteht hier zudem die Möglichkeit, innerhalb der Ergebnisliste von einem Kontakt zum nächsten zu wechseln.
Für individuelle Forschungsanliegen steht eine Suchfunktion zur Verfügung. Möglich sind Anfragen zu einzelnen Personen (Namenssuche), nach Entsende- und Empfängerländern sowie nach Zeitintervallen (z.B. &lt;1870 bzw. &gt;1870 als Suchanfrage nach allen Kontakten bis zum bzw. seit dem Jahr 1870; 1871-1919 als Suche nach sämtlichen Kontakten im Zeitraum von 1871 bis 1919). Die einzelnen Kriterien sind zudem kombinierbar. Eine Trefferliste vermittelt dann einen schnellen Überblick über die ermittelten Personen-und Kontaktdaten. Dabei können die einzelnen Kontakte alphabetisch, chronologisch sowie nach Entsender- und Empfängerländern geordnet werden. Durch Anklicken des Namens öffnet sich die gewünschte Personenseite. Durch die Verknüpfung der einzelnen Kontakte besteht hier zudem die Möglichkeit, innerhalb der Ergebnisliste von einem Kontakt zum nächsten zu wechseln.
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Weitere Zugangsmöglichkeiten zu den Personen- und Kontaktdaten stellen die jeweils alphabetisch geordnete Orte- bzw. Länderliste dar. Die Datenbank ergänzen darüber hinaus eine umfassende Bibliographie sowie ein Glossar.
Weitere Zugangsmöglichkeiten zu den Personen- und Kontaktdaten stellen die jeweils alphabetisch geordnete Orte- bzw. Länderliste dar. Die Datenbank ergänzen darüber hinaus eine umfassende Bibliographie sowie ein Glossar.
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Als Lehr- und Forschungsprojekt am Institut für Bayerische Geschichte der LMU München angelegt, wurde die Arbeit über Jahre durch Seminare und universitäre Qualifikationsschriften begleitet. Dabei konnte man z.T. auf ältere Traditionen der bayerischen Landesgeschichtsforschung zurückgreifen, die seit dem 19. Jahrhundert die außenpolitischen bzw. diplomatischen Beziehungen des Herzogtums, Kurfürstentums und Königreichs Bayern verfolgt haben. Allerdings widmete die ältere Forschung dem damit verbunden Personal, sieht man von den Fürsten und leitenden Ministern ab, wenig Aufmerksamkeit. Ebenfalls in der älteren Forschung ist im Bereich der höfischen und kirchlichen Kultur sowie des Handels ein Interesse für Wechselbeziehungen und wenige exponierte Protagonisten etwa aus Italien, Spanien, Frankreich, den Niederlanden oder den Vereinigten Staaten in Bayern erkennbar. Diese Zusammenhänge sowie generell die transnationalen Vernetzungen Bayerns haben nach 1945 mit erweiterten Perspektiven verstärkte Beachtung gefunden und eine Neubewertung erfahren, zumal dann Freistaat und Gesellschaft vielfältig internationale Beziehungen und Vernetzungen neu entwickelt haben.
</p>Für die Datenbank zu den Außenbeziehungen Bayerns wurden vor allem die vielfältig vorhandene ältere und neuere Literatur sowie Quelleneditionen ausgewertet. Gleichwohl kann kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden, zumal die fortschreitende Digitalisierung etwa von älteren Zeitungsbeständen und anderen Quellen manche neue Hinweise erwarten lässt.
 
Aus datenschutzrechtlichen Gründen wurde einstweilen darauf verzichtet, biographische Daten derjenigen Vertreter anzugeben, die ihre für den Eintrag in die Datenbank verantwortliche Position nach dem 31.12.1950 angetreten haben.
 
Geplant ist eine sukzessive Veröffentlichung datenschutzrechtlich unbedenklicher Informationen nach Ablauf einer gewissen Schutzfrist.
 
Es ist beabsichtigt, die Datenbank weiter zu pflegen. Entsprechend sind alle Nutzer eingeladen, einschlägige Informationen mitzuteilen: Ferdinand.Kramer@lmu.de oder martin.ott@uni-bayreuth.de.


Die Datenbank wurde am Institut für Bayerische Geschichte der LMU München erstellt. Eine Anschubförderung durch die Karl Graf Spreti-Stiftung war eine wichtige Basis, die dann mit Unterstützung durch die Forschungsstiftung Bayerische Geschichte und das Bavarikon-Projekt der Bayerischen Staatsregierung erweitert werden konnte.


Prof. Dr. Ferdinand Kramer                                                              Prof. Dr. Martin Ott
[[Kategorie:GDB]]
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Version vom 9. Januar 2024, 11:11 Uhr

Bayern ist vielfältig in die Geschichte Europas eingebunden: politisch, kulturell, wirtschaftlich, dynastisch, kirchlich, sozial. Als politischer Akteur mittlerer Größe konnte Bayern bis 1871 vielfach eine eigenständige Außenpolitik betreiben. Auch danach blieben bis heute mannigfache institutionelle und informelle Verbindungen mit auswärtigen Akteuren bestehen.

Ziel des Projektes „Außenbeziehungen Bayerns in der Neuzeit“ ist es, mittels Gesandtschaften, Konsulaten und Auslandsvertretungen sowie ihrem Personal die damit in Zusammenhang stehenden internationalen Netzwerke Bayerns zu erschließen und mit einer Datenbank zugänglich zu machen. Damit soll eine erweiterte Basis für Forschungen zu transnationalen und transterritorialen Beziehungen und zu damit verbundenen Kulturaustauschprozessen, außerdem zu interkulturellen Wahrnehmungen und Begegnungen geschaffen werden.

Die Datenbank erschließt die diplomatischen und konsularischen Kontakte Bayerns vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Sie führt einerseits die Diplomaten und Konsuln auf, die als Vertreter des bayerischen Staates oder der bayerischen Fürsten außerhalb des Landes agierten, andererseits die in Bayern akkreditierten Vertreter auswärtiger Regierungen. Eingeschlossen sind auch die institutionellen Kontakte des Freistaats in jüngster Zeit, etwa die Vertretung bei der Europäischen Union in Brüssel oder im kanadischen Québec.

Die Erscheinungsformen dieser Kontakte sind vielfältig. Sie reichen von Kurzzeitmissionen von wenigen Tagen an einem fremden Fürstenhof bis zur langjährigen Leitung fest institutionalisierter Gesandtschaften.

In der Datenbank werden diese Kontakte über die Person des Missionsleiters erschlossen. Angegeben sind jeweils der entsendende staatliche Akteur (z. B. Bayern) und der empfangende Akteur (z. B. Frankreich), die Dauer der Mission (z.B. die Amtszeit eines bayerischen Gesandten am französischen Hof) und deren Typus (z. B. dauerhaft oder kurzzeitig für eine bestimmte Kommunikationsaufgabe, also ad hoc). Für die Personen werden – soweit erschließbar – Biogramme und biographische Forschungsliteratur angegeben.

Für individuelle Forschungsanliegen steht eine Suchfunktion zur Verfügung. Möglich sind Anfragen zu einzelnen Personen (Namenssuche), nach Entsende- und Empfängerländern sowie nach Zeitintervallen (z.B. <1870 bzw. >1870 als Suchanfrage nach allen Kontakten bis zum bzw. seit dem Jahr 1870; 1871-1919 als Suche nach sämtlichen Kontakten im Zeitraum von 1871 bis 1919). Die einzelnen Kriterien sind zudem kombinierbar. Eine Trefferliste vermittelt dann einen schnellen Überblick über die ermittelten Personen-und Kontaktdaten. Dabei können die einzelnen Kontakte alphabetisch, chronologisch sowie nach Entsender- und Empfängerländern geordnet werden. Durch Anklicken des Namens öffnet sich die gewünschte Personenseite. Durch die Verknüpfung der einzelnen Kontakte besteht hier zudem die Möglichkeit, innerhalb der Ergebnisliste von einem Kontakt zum nächsten zu wechseln.

Weitere Zugangsmöglichkeiten zu den Personen- und Kontaktdaten stellen die jeweils alphabetisch geordnete Orte- bzw. Länderliste dar. Die Datenbank ergänzen darüber hinaus eine umfassende Bibliographie sowie ein Glossar.

Als Lehr- und Forschungsprojekt am Institut für Bayerische Geschichte der LMU München angelegt, wurde die Arbeit über Jahre durch Seminare und universitäre Qualifikationsschriften begleitet. Dabei konnte man z.T. auf ältere Traditionen der bayerischen Landesgeschichtsforschung zurückgreifen, die seit dem 19. Jahrhundert die außenpolitischen bzw. diplomatischen Beziehungen des Herzogtums, Kurfürstentums und Königreichs Bayern verfolgt haben. Allerdings widmete die ältere Forschung dem damit verbunden Personal, sieht man von den Fürsten und leitenden Ministern ab, wenig Aufmerksamkeit. Ebenfalls in der älteren Forschung ist im Bereich der höfischen und kirchlichen Kultur sowie des Handels ein Interesse für Wechselbeziehungen und wenige exponierte Protagonisten etwa aus Italien, Spanien, Frankreich, den Niederlanden oder den Vereinigten Staaten in Bayern erkennbar. Diese Zusammenhänge sowie generell die transnationalen Vernetzungen Bayerns haben nach 1945 mit erweiterten Perspektiven verstärkte Beachtung gefunden und eine Neubewertung erfahren, zumal dann Freistaat und Gesellschaft vielfältig internationale Beziehungen und Vernetzungen neu entwickelt haben.

Für die Datenbank zu den Außenbeziehungen Bayerns wurden vor allem die vielfältig vorhandene ältere und neuere Literatur sowie Quelleneditionen ausgewertet. Gleichwohl kann kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden, zumal die fortschreitende Digitalisierung etwa von älteren Zeitungsbeständen und anderen Quellen manche neue Hinweise erwarten lässt.

Aus datenschutzrechtlichen Gründen wurde einstweilen darauf verzichtet, biographische Daten derjenigen Vertreter anzugeben, die ihre für den Eintrag in die Datenbank verantwortliche Position nach dem 31.12.1950 angetreten haben.

Geplant ist eine sukzessive Veröffentlichung datenschutzrechtlich unbedenklicher Informationen nach Ablauf einer gewissen Schutzfrist.

Es ist beabsichtigt, die Datenbank weiter zu pflegen. Entsprechend sind alle Nutzer eingeladen, einschlägige Informationen mitzuteilen: Ferdinand.Kramer@lmu.de oder martin.ott@uni-bayreuth.de.

Die Datenbank wurde am Institut für Bayerische Geschichte der LMU München erstellt. Eine Anschubförderung durch die Karl Graf Spreti-Stiftung war eine wichtige Basis, die dann mit Unterstützung durch die Forschungsstiftung Bayerische Geschichte und das Bavarikon-Projekt der Bayerischen Staatsregierung erweitert werden konnte.

Prof. Dr. Ferdinand Kramer Prof. Dr. Martin Ott